Hier befindet sich ein Rückblick auf die vergangenen Tagungen seit 2013 organisiert von frauenaargau.
An Sanstag, 8. Juni 2024 fand die Tagung zum Thema Selbstfürsorge im Grossratsgebäude in Aarau statt.
Am Samstag, 21. Mai 2022, feierte das Frauennetzwerk frauenaargau mit gut 100 Frauen* und FINTA-Personen sein 30-jähriges Bestehen mit wortstarken Referaten und Podium, Tanz und viel Vernetzung.
Grussworte: Irène Kälin, Nationalratspräsidentin und von Elisabeth Burgener Brogli, Aargauer Grossratspräsidentin
Referate: frauenaargau-Rückblick von Amanda Sager-Lenherr, Präsidentin, Referat «…frei und gleich an Würde und Rechten geboren»von Zita Küng
Podium: "Bewegte Frauen* und ihre Visionen" moderiert von Lisa Christ: mit Mandy Abou Shoak, Mechthild Mus, Sibylle Hartmann, und Anna Rosenwasser
Tagungsmoderation: Norina Schenker, Vorständin frauenaargau
Disco: DJ Stéphanie
Fotos von Fiona Piola
24. offene Frauentagung
25. Mai 2019 Grossratssal, Aarau
Es diskutierten Franziska Schutzbach, Jolanda Spiess-Heggling und Sibylle Forrer.
Moderation: Katia Röthlin.
Die fabelhafte Olga Tucek begleitet von ihrem Akkordeon sang aufmüpfige, krachende Lieder, welche die Frauen zum Lachen und Nachdenken anregten und die Feminismusdebatte passend umrahmten.
23. offene Frauentagung
20. Mai 2017 Grossratssal, Aarau
Es diskutierten die Aarauer Journalistin und Bloggerin, Miriam Suter, Jovita Pinto (Kulturwissenschaftlerin) und Alt-Nationalrätin Ursula
Mauch.
Moderation: Katia Röthlin.
An der 23. offenen Frauentagung diskutierten drei Frauen unterschiedlicher Herkunft und unterschiedlicher Generationen über die möglichen Facetten des Feminismus. Nachdem die Referntin, Anne Wizorek, aus gesundheitlichen Gründen kurzfristig absagen musste, fanden die Organisatorinnen mit Miriam Suter einen gleichwertigen Ersatz. Die junge Journalistin erläuterte in ihrem Inputreferat warum Netzfeminismus wichtig ist, was er bewirken kann und wo seine Grenzen liegen. Im anschliessenden Podiumsgespräch kamen Themen wie Frauensolidarität, weitere Diskriminierungskriterien und Provokation zur Sprache. Die erste Aargauer Nationalrätin, Ursula Mauch ist sich bewusst, dass die jüngere Generation nicht mehr wisse, dass früher für alles gekämpft werden musste. Pinto will nicht primär provozieren, sondern Themen setzen, damit sich etwas verändert und Suter hat sich aufgrund der Schmähkommentare eine dicke Haut zulegen müssen.
Es zeigte sich, dass Feminismus viele Formen haben kann, dass es keinen «richtigen» Feminismus gibt. Es gibt nach wie vor Frauen, die sich am Begriff «Feminismus» stören, ihn abschreckend finden und am liebsten ein anderes Wort verwenden würden. Es sei jedoch wichtig das Kind beim Namen zu nennen, so die Co-Präsidentin, Connie Fauver, am Ende der Veranstaltung.
tacchi alti, das Ensemble für hochstehende Kammermusik, begleitete durch den Morgen. Mal lieblich, mal klang es als stünden die drei Instrumente in einer heftigen Diskussion. tacchi alti lotete alle Facetten der Kammermusik aus, was einen absoult passenden Rahmen zur Feminismusdebatte gab.
Artikel Aargauer Zeitung Tagung 2017
"Den Mund halten ist keine Option"
Anne Wizorek, Initiantin des Hashtags #aufschrei war für die Tagung 2017 als Referentin vorgesehen. Leider musste sie in letzter Minute krankheitshalber absagen. Mit
Miriam Suter fanden wir jedoch würdigen Ersatz. Im Vorfeld der Tagung schrieb Anne einen Essay für das Aargauer Kulturmagazin.
22. offene Frauentagung
21. Mai 2016 Grossratssal, Aarau
Es diskutierten Frau Landamman, Susanne Hochuli, Yvonne Apiyo Brändle-Amolo (Filmemacherin, Politikerin) und Susanne Seytter (Geschäftsführerin
FIZ - Fachstelle Frauenhandel und Frauenmigration
Moderation: Katia Röthlin.
An der 22. offenen Frauentagung kamen drei unterschiedliche Perspektiven zum Thema Integration zum Tragen. Frau Landammann, Susanne Hochuli erläuterte in ihrem Inputreferat die Faktenlage:Sie lieferte Antworten auf die Fragen nach Anspruch auf Asyl, den Zuständigkeiten, der Bedeutung von Anerkennungs- und Schutzquoten, erläuterte was eine erfolgreiche Integration ausmacht und stellte die Task Force Flüchtlingswesen Kanton Aargau vor. Die grosse Herausforderung für unsere Gesellschaft sieht sie darin, Flüchtlinge zu Mitgliedern unserer Gesellschaft zu machen. "Nicht bloss, indem sie besser früher als später ihren Lebensunterhalt verdienen, Steuern zahlen und die Sozialwerke mitfinanzieren... auch indem sie sowohl sozial als auch kulturell eine Heimat finden", so Hochuli.
Ind er Podiumsdiskussion zeigte sich, dass Integration unendlich viele Komponenten hat. Apiyo Brändle-Amolo erzählte von ihren Bemühungen in der Schweiz Fuss zu fassen und wie
sie – auch dank eines Jodlervereins – so schweizerisch wurde, dass sie in ihrer Heimat Kenia als "komisch" gelte. Susanne Seytter machte auf die aussichtslose Situation von
Frauen aufmerksam, die dem Frauenhandel zum Opfer fallen, die keinen Ausweg aus der Situation finden und deren Integration fast ein Ding der Unmöglichkeit ist. Susanne Hochuli erlebt Integration
täglich hautnah, mit der Angolanischen Flüchtlingsfamilie, die bei ihr im Haus wohnt. Sie erzählt wie die Kulturen aufeinander prallen und berührende aber auch frustrierende Momente
entstehen.
Der Morgen wurde begleitet von Claudia Piller-Okoth und ihrer Band. Beim ersten Lied wippen die Teilnehmerinnen zaghaft mit den Füssen, einige wagten sich mit dem Kopf im Takt zu
nicken. Co-Präsidentin von frauenaargau, Connie Fauver, fragte die Kenianische Sängerin, ob sie etwas dagegen hätte, wenn gar mitgeklatscht würde. Am Ende
standen die Frauen hinter den Sesseln und tanzten – für einmal kein Polittanz im Grossratssaal sondern ein Integrationstanz.
21. offene Frauentagung
30. Mai 2015 Grossratssal, Aarau
An der 21. offenen Frauentagung kamen drei sehr unterschiedliche Frauen zum Thema Frauen und Finanzen zu Wort: Dr. Eva Herzog ist Vorsteherin des Finanzdepartements des Kantons Basel-Stadt, Marianne Wildi ist CEO der Hypothekarbank Lenzburg und Schwester Benedikta ist Eremitin aus der Verenaschlucht.
Der Titel des Impulsreferats von Dr. Eva Herzog lautete «Zahlen machen Spass!». Sie erklärte, wie sie als promovierte Historikerin Fuss im Finanzdepartement fasste. «Ich war
eine Zumutung für viele Männer», meinte sie über ihre Wahl in den Regierungsrat des Kantons Basel-Stadt. Mittlerweile habe sie sich etabliert und seit sie im Amt sei, schreibe der Kanton schwarze
Zahlen. Die Geschlechterdebatte habe zwei Seiten: Einerseits seien Männer oft zu wenig pragmatisch und müssen sich aufspielen, was viel Zeit und Energie koste und der Sache nicht dienlich sei.
Andererseits erstaune es sie, wie viele gut ausgebildete Frauen sich mit der Rolle als Hausfrau und Mutter zufrieden geben.
In der darauffolgenden Podiumsdiskussion in der Moderatorin, Andrea Vetsch, die drei Frauen auf ihren Umgang mit Geld ansprach, stellte sich schnell heraus, dass alle drei Frauen
- so unterschiedlich ihr Werdegang und ihre heutige Tätigkeit auch sein mögen - in ihrer Arbeit aufgehen und glücklich sind. Marianne Wildi, Chefin der Hypothekarbank Lenzburg
wünscht sich mehr Mut von den Frauen. Sie seien oft überqualifiziert und bewerben sich erst wenn sie 100% sicher sind - Männer hingegen würden gerne behaupten, sie seien perfekt qualifiziert.
Schwester Benedikta ging einen ganz anderen Weg, äussert sich bescheiden und weist auch auf Momente hin, in denen sie gelitten habe udn Zweifel hatte, dass dies der richtige Weg
sei. Als Schlusswort meinte Eva Herzog klar, die Türen, die sich einem öffnen, müsse man aufstossen und eintreten, denn «sich nicht getrauen ist schlimmer als zu scheitern!»
20. offene Frauentagung
24. Mai 2014 Grossratssal, Aarau
An der 20. offenen Frauentagung diskutierten drei wortkräftige Frauen aus den Bereichen Politik, Wirtschaft und Kultur über Erwartungen.
Ständerätin Anita Fetz wies in ihrem Inputreferat die anwesenden Frauen darauf hin, dass die Zeit komme, sich wieder lautstark gegen den Retro-Trend in Politik und Gesellschaft zu wehren. Ausgehend von national-konservativen Ansichten führe dieser nämlich zu einer Gleichverschlechterung. Seximus in der Werbung suggeriere dank bearbeiteten Bildern einerseits zwar nach wie vor ein ideales Frauenbild. Aber auch Männer blieben nicht verschont. Die besten Chancen auf eine gute Karriere hätten durchtrainierte, fitte und schlanke Männer. "Wer Freiheit will, muss sie sich nehmen" ist ihr Fazit. Da es unmöglich sei, alles zu erfüllen und jedes Lebenskonzept sowohl Vor- wie auch Nachteile aufweise, rät sie man solle sich für eine selbstbestimmte Freiheit entscheiden.
In der anschliessenden Podiumsdiskussion, geführt von der neuen "10 vor 10" Moderatorin Andrea Vetsch, diskutierten nebst Ständerätin Anita Fetz, Barbara Artmann, Inhaberin und CEO von Künzli Swiss Schuh sowie Laura de Weck, Autorin, Schauspielerin und Regisseurin. Die unterschiedlichen gesellschaftlichen Umfelder, in denen sich die drei Frauen bewegen bringen sowohl unterschiedliche Erwartungshaltungen hervor: Frau Artmann wurde öfter von männlichen Sitzungsteilnehmern um einen Kaffee gebeten und gefragt, ob sie denn das Unternehmen ganz allein wieder auf die Beine gestellt hätte. Andererseits erlaube sie sich als Frau bei Bewerbungsgesprächen auch, das Thema Familienplanung direkt anzusprechen. Laura de Weck berichtet über ihre Erfahrung als junge Quotenfrau. Obwohl ihr diese Rolle nicht sehr behage, sei es wichtig, dass überhaupt junge Frauen sich zu gewissen Themen äussern. Es biete sich so die Möglichkeit gewisse männliche Maschen zu durchschauen und offenzulegen. Andererseits müsse sie sich oft wehren, nicht in eine bestimmte Schublade gesteckt zu werden. Es sei jedoch schön, in einem Umfeld zu arbeiten, dass gesellschaftliche Themen nicht nur auf-, sondern auch vorweg nehme. So würden verschiedene Theater von Intendantinnen geleitet.
19. offene Frauentagung
25. Mai 2013 Grossratssal, Aarau
An der 19. offenen Frauentagung wurde darüber diskutiert, wie Medien Frauenbilder schaffen und beeinflussen.
Die Co-Präsidentin von frauenaargau, Connie Fauver, zeigte auf, mit welch – mehr oder weniger – subtilen Mitteln Bilder aufbereitet werden können, damit sie dem
gängigen Idealbild entsprechen.
Die Politologin, Dr. Regula Stämpfli führte mit einem Inputreferat ins Thema ein. Anhand von Zahlen zeigte sie, wie klein der Frauenanteil in Sendeungen wie beispielsweise der
Arena ist und zu welchen Themen, die offensichtlich auch Frauen betreffen, in einer exklusiven Männerrunde debatiert wird. Anhand von Bildern zeigt sie auf, was sexistische Werbung ist und wie
diese ein verzerrtes Bild der Wirklichkeit abgibt. «Wenn Menschen nur noch Körper sind, dann müssen sie mehr und mehr auch den Körper für politische Aktionen einsetzen. Am besten nackt:
nackt fürs Klima, nackt gegen Pelze, Striptease für den guten Zweck, gegen Aids, gegen Klitorisbeschneidung usw.», führt sie aus.
Die anschliessende Podiumsdiskussion liess drei Frauen, die unterschiedlich mit Medien und Frauenbildern zu tun haben zu Wort kommen: Nicole Althaus, Chefredaktorin wir eltern; Stella Jegher, Kommunikationsleiterin bei Amnesty International und Sandra-Stella Triebl, Inhaberin Ladies Drive diskutieren über das ideologisierte Mutterbild, die Repräsentation von Minderheiten durch Männer und das Fehlen an Journalistinnen und Verlegerinnen, die gute Geschichten über gute Frauen schreiben.
Die Slampoetin und Wortakrobatin, Patti Basler, umrahmte den Morgen aalglatt, bissig, charismatisch, und sehr direkt. «Pillenpause, Babypause, Stillpause, Menopause – Man könnte glauben, das Leben der Frauen bestehe nur aus Pausen!»